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Mit dem Büssli gen Norden - 1100 Kilometer

  • Autorenbild: Alex König
    Alex König
  • 21. Juni
  • 2 Min. Lesezeit

Um 23:30 Uhr in Zürich gestartet, knapp 14 Stunden später auf Amrum angekommen – das klingt nach einer geraden Linie, war aber eher ein K(r)ampf aus kurzen Schlafpausen, hartnäckiger Virusinfektion und vielen kleinen Momenten dazwischen.

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Gleich hinter der Schweizer Grenze – nach gerade mal zwei Stunden Fahrt – war schon der erste Stopp fällig. Ich hab mir 30 Minuten Schlaf auf einem Rastplatz gegönnt, begleitet von der Frage, ob das mit der Nachtfahrt wirklich so eine kluge Idee war. Dann ging’s weiter – immer dem Sonnenaufgang entgegen.

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Insgesamt habe ich drei Pausen eingelegt, jeweils zwischen 30 Minuten und einer Stunde, immer mit gestelltem Wecker, damit ich die Fähre nicht verschlafe. Meine Virusinfektion war leider ein ständiger Begleiter: Schüttelfrost, Magenbeschwerden, Müdigkeit. Im Normalzustand hätte ich gesagt, die Fahrt war recht angenehm mit moderatem Verkehr, nur wenigen Baustellen und somit auch keinen grösseren Verzögerungen.

Kennt ihr die schönste Stadt Deutschlands? Für mich ist es Hamburg. Und wusstet ihr, dass es in Hamburg mehr Brücken gibt als in Venedig? Oh, yes! Und da ich dort einige Zeit gelebt habe, ist auf Hamburg zufahren jedes Mal wieder ein Erlebnis. Die vielen Brücken, der Blick auf den Hafen, das Gewirr aus Strassen, Schienen und Industrieanlagen – das hat einen ganz eigenen Charme.

Hinter Hamburg verändert sich dann die Landschaft. Die Bebauung wird lückiger, die Horizonte weiter. Und dann sind sie plötzlich überall: Windräder. Grosse und kleine, langsam drehend oder mit Vollgas, kilometerweit sichtbar. Man kann sich über ihre Schönheit streiten – aber bei mir lösen sie jedes Mal Heimatgefühle aus. Warum das so ist, weiss ich gar nicht.

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Unterwegs habe ich sage und schreibe 56 Videos gemacht – von der Strecke, vom Licht, vom Unterwegssein. Die werden irgendwann zusammengeschnitten – sobald ich wieder geradeaus denken kann. Obwohl: I can`t even think straight! Mein kleiner Beitrag zum heutigen CSD!

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Um 13 Uhr kam ich in Dagebüll an – zwei Stunden vor Fährabfahrt. Zeit genug für einen kleinen Spaziergang zu den Deichschafen. Und ja, ich habe ein paar Fussel Schafwolle von den Zäunen gesammelt. Wer weiss – vielleicht wird daraus ein kleiner Schlüsselanhänger mit Erinnerung an den Anfang dieses Abenteuers. Die Überfahrt war ruhig, bei Niedrigwasser. Und falls du dich auch schon mal gefragt hast, ob sich die Fähren eigentlich nach der Tide richten – tun sie nicht. Dafür gibt es eine Fahrrinne, die unabhängig vom Wasserstand genutzt werden kann. Sehr praktisch.


Auf Amrum angekommen, habe ich auf dem Dünencampingplatz eingecheckt. Es ist übrigens der einzige Campingplatz vor Ort. Vom Zelt bis zum Leuchtturm sind es 950 Meter. So kurz war mein Arbeitsweg noch nie. Ausser man zählt Homeoffice mit.

Der Zeltaufbau? Nun ja. Ich hatte geübt. Und trotzdem war es … sportlich. Aber das erzähle ich im nächsten Post.

PS: Die Fotos, die ich unterwegs gemacht habe, sind durch die Frontscheibe meines Büsslis entstanden. Die Kamera war vorne installiert – damit ich beim Fahren beide Hände frei hatte. Leider haben sich ein paar Insekten auf der Scheibe verewigt. Daher die Sprenkel. Ist halt ein Spezialfilter ;-).

 
 
 

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