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Alles bleibt anders

  • Autorenbild: Alex König
    Alex König
  • 25. Juni
  • 2 Min. Lesezeit

Moin! Ich bin noch keine Woche hier – und doch fühlt es sich schon an, als hätte sich etwas in mir verschoben. Ein Perspektivwechsel war das Ziel. Und so kitschig das klingen mag: genau das passiert gerade.

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Ich sehe Dinge anders, weil ich sie von einem anderen Ort aus betrachte. Im wörtlichen und im übertragenen Sinn. Dabei war ich mir anfangs gar nicht sicher, ob das mit dem Zelt wirklich eine gute Idee war. Ein halbes Jahr draussen leben? Bei Wind und Wetter? Und das freiwillig? Aber jetzt, nach ein paar Tagen, weiss ich: Es war die richtige Entscheidung. Wahrscheinlich sogar besser als im Büssli zu übernachten – weil näher an der Natur, luftiger, irgendwie freier. Ich höre den Wind, rieche die Dünen, sehe morgens das Licht durch das Zelt schimmern. Das ist unbezahlbar.

Da ist zum Beispiel die Sache mit der Zeit. Auf Amrum ticken die Uhren nicht langsamer – aber sie fordern weniger Eile. Niemand hupt. Niemand rempelt dich an. Niemand erwartet, dass du drei Dinge gleichzeitig machst, während du höflich lächelst.

Oder die Begegnungen: Ich hätte nie gedacht, wie viel Offenheit entsteht, wenn man einfach sichtbar ist. Mit Schubkarre oder ohne. Menschen, die ich nie zuvor gesehen habe, helfen mir, tragen mit, machen einen Scherz, erzählen Geschichten. Es ist fast so, als würden die Leute auf der Insel mit ihrer Freundlichkeit nicht geizen, weil sie wissen: der Wind weht sowieso alles weiter.

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Und dann gibt’s noch diesen inneren Raum, der sich auftut, wenn aussen mal etwas weniger ist. Weniger Lärm, weniger Ablenkung, weniger Druck. Ich beginne zu merken, wie voll mein Kopf vorher war. Und wie geradezu erleichternd leer er manchmal jetzt ist. Im besten Sinn. Platz für andere Gedanken. Oder auch einfach mal kein Gedanke.

Ich bin schon jetzt ein Stück näher zu mir selbst gekommen. Und ich bin gespannt, was sich in den nächsten Wochen noch alles verlagert, verschiebt oder einfach ganz neu auftaucht.

Vorgestern habe ich in mein Tagebuch geschrieben, dass man ja nie zwei Momente exakt gleich fühlt. Gefühle können ähnlich sein – aber sie sind immer vom Moment gefärbt. Vom Licht, von der Müdigkeit, vom letzten Gespräch. Vielleicht ist das das Spannendste am Perspektivwechsel: dass selbst Altbekanntes neu gespürt werden kann.

 
 
 

1 Comment


Pludihui
Jun 26

cooles Pic in schönen Farben. Buntes Leben da oben beim B1686!

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