Nils Holgersson-Land.
- Alex König
- 20. Juli
- 1 Min. Lesezeit
Ich bleibe stehen, mitten im Wind. Er drückt mir den Atem aus der Brust, und die Haare kleben mir an der Stirn, aber ich warte. Die Augen brauchen einen Moment, bis sie scharf genug sehen.
Da sind sie: die Graugänse. Sie hocken wie hingeworfen auf den Wiesen, still. Dann schnattert eine los, als hätte sie es eilig, und auf einmal hebt der ganze Schwarm ab.

Ich rieche Salz, Schlick, Gras. Der Himmel hängt tief, drückt fast auf die Dünen, und das Meer weiss auch nicht so genau, wo es aufhören soll.
Ich stelle mir vor, ich könnte aufsteigen. Mitfliegen. Nicht, weil ich fliehen muss. Sondern weil diese Landschaft mich dazu auffordert, die Schwerkraft zu vergessen und für einen Moment von oben zu schauen, wie klein alles ist.

Dann lande ich wieder im Dünensand, schüttle das Salz aus den Haaren und denke: Hier könnte ich bleiben.
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