Autoreparaturen und Aufbruchsstimmung

Ein Unglück kommt selten allein … Bevor’s überhaupt losgehen kann, darf mein Büssli nochmal in die Werkstatt: Die Frontscheibe hat einen Riss, die Motorhaube lässt sich nicht mehr öffnen – was bei 1100 Kilometern nicht ganz ideal ist. Und ein kompletter Service steht auch noch an. Ich hoffe, danach ist das rollende Zuhause wieder fit für die Reise Richtung Amrum.

Der eigentliche Schock kam dann heute per Telefon: Der Garagist verkündete fröhlich, dass die Motorhaube jetzt wieder funktioniert – der Seilzug war einfach ausgehängt (wie bitte passiert sowas?!). Weniger fröhlich: die Summe für den Service. Ich sag mal so – Begeisterung sieht anders aus.

Währenddessen warte ich noch auf meine zweite Powerstation, damit ich auf dem Dünencampingplatz halbwegs autark leben kann. Aber der wahre Stress beginnt erst, wenn es ans Packen geht – das grosse Tetris des Lebens, bei dem man entweder zu viel einpackt oder genau das Falsche. Ich kenne das Spiel … und verliere regelmässig in Runde eins. Aber auch das krieg ich irgendwie hin. Schliesslich bin ich nicht allein.

Gestern zum Beispiel haben mich zwei liebe Freundinnen besucht, um mich zu verabschieden. Es war richtig schön, nochmal zusammenzusitzen, zu lachen, Geschichten zu teilen – und ja, ein bisschen Wehmut war auch dabei. Ich merke, wie gut mir diese Nähe gerade tut. Und gleichzeitig wächst die Vorfreude auf das, was kommt.

Auf Amrum werde ich nicht nur den Leuchtturm betreuen – was absolutes Neuland für mich ist – ich werde auch im Zelt leben, weil es für meinen Bus keinen Stellplatz gibt. Wohnungen zur Dauermiete? Fehlanzeige. Wird nicht bequem, aber spannend. Und ich bin neugierig, wie sich das alles im Alltag anfühlen wird. Neues Terrain auf ganzer Linie.

Ich werde hier meine Erlebnisse dokumentieren – für mich selbst und für alle, die sich fragen, wie es ist, einfach mal eine Weile woanders zu leben. Vielleicht finde ich unterwegs ein kleines Stück Heimat. Oder wenigstens ein bisschen mehr Ruhe in mir selbst. Und mit Glück auch eine Motorhaube, die aufgeht, wann immer ich es will.